Die Ilmenau Sustainability Corner mit Prof. Rädlein widmet sich der Faszination von Glas als Werkstoff und ihrem persönlichen Weg in die Glasforschung. Glas wird dabei sowohl als traditioneller als auch als moderner und nachhaltiger Werkstoff betrachtet.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich zwischen Glasflaschen und PET-Flaschen. Deutlich wird, dass Getränkeflaschen vor allem dann ökologisch vorteilhaft sind, wenn sie im Mehrweg-System eingesetzt werden. Entscheidend sind die Transportwege und die Anzahl der Wiederbefüllungen. PET kann in bestimmten Situationen – etwa bei langen Transportwegen durch sein geringes Gewicht – nachhaltiger sein. Glasflaschen sind häufiger wiederbefüllbar.
Ein zentrales Thema ist der Unterschied zwischen Einweg und Mehrweg: Nur wenn die Mehrwegzyklen konsequent umgesetzt werden, entsteht ein messbarer ökologischer Nutzen.
Darüber hinaus wird das Projekt ZORRO an der TU Ilmenau vorgestellt, das innovative Ansätze entwickelt, die für das Glasrecycling entscheidend sein können.
Besprochen wird außerdem die Problematik geschlossener Kreisläufe. „Closed Loop Recycling“ gilt als Ideal, stößt jedoch in der Praxis an Grenzen: Materialien verlieren Qualität, können nicht unbegrenzt wiederverwendet werden oder entweichen durch Sammel- und Sortierprobleme aus dem Kreislauf. Gerade bei Glas ist die vollständige Geschlossenheit wichtig, da Glas unendlich oft recyclebar ist.
Im internationalen Vergleich werden Länder hervorgehoben, die beim Mehrweg-Transport besonders vorbildlich sind. Gleichzeitig wird kritisch reflektiert, wo die Grenze zum Greenwashing verläuft – also dort, wo Nachhaltigkeit lediglich behauptet, aber nicht wirklich praktiziert wird.
Hier ist noch einmal die Sendung ohne Musik zum Nachhören: